Grosi durchschaut Machenschaften
Gleich zweimal konnte der Pontonier-Fahrverein Oberriet am Wochenende vom 1. und 2. Februar 2014 vor vollem Haus die Komödie «D’Grossmuetter wird verchauft!» aufführen. Die Theatergruppe zeigte sich von ihrer besten Seite.
Es war eine verstricke Geschichte, die die Schauspieler an diesem Ponti-Abend darstellten: Entmutigt von den vielen Erniedrigungen durch das auf dem Hofe Zeller lebende Grosi (Gaby Gächter) packt Magd Vreni (Renate Sonderegger) den Koffer. Eine tote Maus in Vrenis Bett (von Grosi gelegt) brachte das Fass vollends zum Überlaufen. Grosi war es ein grosses Vergnügen, mit seinen täglichen Streichen für Aufregung im Hause Zeller zu sorgen. Dies, obwohl Hannes Zeller (Heiri Zäch) genug Sorgen mit seinen Schulden hatte. Der reiche, habgierige und hinterlistige Max Schädler (Werner Kolb) erfuhr, dass d‘Grosi wohlhabend und Besitzerin zweier Häuser sei. Er will es Hannes abkaufen und bietet seine Tochter Anni (Livia Schuster) Zellers Sohn Hansi (Fabian Buschor) an. Doch Hansi wehrt sich. Grosi durchschaut das unsaubere Spiel und willigt in den unschönen Handel ein. Schädler kauft dem Hannes das Grosi ab – und damit ist der Bauer von seinen Schulden vorerst befreit.
S‘Grosi geniesst nicht nur die Wohltätigkeit Schädlers, sondern es zeigt vor allem Käthi Schädler (Monika Schiess), wo der Bartli den Most holt. Knecht Kurt (Mirco Gschwend) lässt sich in Grosis Spiel ein und hilft ihm, zum Ziel zu gelangen. Als Magd Vreni sich bei Schädlers bewirbt, wird das Spiel nicht einfacher, und die Situation endet in einem Chaos, als auch noch Hansi erscheint. Allerdings vorerst als unerkannter Knecht. Anni und Hansi finden Gefallen aneinander und versprechen sich Treue auf alle Zeit. Nicht nur auf die Stunde der Zusammenkunft, sondern vor allem auf die Wahrheit freut sich das Grosi wie ein Kind auf den Christbaum. Auf zwei Geigen kann einer allein nicht spielen, und so gelangen Grosis Häuser in die richtigen Hände. Es bringt Schädlers Untaten ans Licht – und er hat aus grossem Schaden gelernt.
Zum Ponti-Abend kamen Besucher aus nah und fern. Noch bevor die bewährte Theatergruppe an der Reihe war, eröffnete die grosse Ponti-Schar die Unterhaltung in der kunstvoll dekorierten Mehrzweckhalle mit dem Oberrieter Pontonierlied, welches Mitglied Bruno Kühnis geschrieben hat. Präsident Markus Probst, der zusammen mit der Schauspielerin Gaby Gächter Regie führte, erinnerte an das 65-jährige Bestehen. Im November 1948 wurde der Pontonier-Fahrverein Oberriet gegründet. Obwohl sich der Verein im AHV-Alter befinde, sei er keineswegs alt, sondern mit den vielen jungen Mitgliedern auf Erfolgskurs. Dank entbot Probst auch der Veteranengruppe des Vereines, welche einmal mehr das Bühnenbild organisiert und mitgestaltet haben. Ein Novum war bestimmt, dass das komplette Bühnenbild vom ersten zum zweiten Akt vollends umgebaut wurde.
Am Samstagabend wurde nach dem Theater ein fliessender Übergang mit lüpfiger Musik mit dem Trio «Äfachi Musig» geboten.
Markus Probst, Pressechef
PFV Oberriet