Viktor in Nöten
Mit dem altbekannten Schlager „Vaya con Dios“ begrüssten die Mitglieder des Pontonier-Fahrvereins am Samstag, 28. und Sonntagnachmittag, 29. Januar das Publikum in der voll besetzten Burgwies-Halle zum traditionellen Theaterabend. Beim traditionellen „Ponti-Obed“ Ende Januar 2017 begeisterte der Pontonier-Fahrverein Oberriet mit der Komödie „Viktor in Nöten“.
Seit Jahrzehnten gilt der Oberrieter „Ponti-Obed“ unter Insidern als Volkstheater der Extraklasse. So war es auch an der ausverkauften Aufführung des Schwanks in drei Akten „Viktor in Nöten“ der Fall, bei welcher die sechs Laienschauspieler im wahrsten Sinne des Wortes Vollgas gaben. Christian Striicher (Mirco Gschwend) hielt bei Viktor und Seline Luginbühl (Werner Kolb und Gaby Gächter) um die Hand ihrer Tochter Monika (Corinne Büchel) an. Während Viktor seinem zukünftigen Schwiegersohn schon bald einen Verbündeten sieht, stösst dieser bei der Bäuerin Selina auf wenig Gegenliebe. Sie will ihre Tochter selber unter die Haube bringen, wie sie beteuert. Der Nachbar Fritz Hungerbühler (Fabian Buschor) ist bei seiner Gattin Louise (Renate Sonderegger) ebenfalls unter der Knute. Als letzten Ausweg aus ihrer misslichen Lage erfindet Viktor eine reiche Erbtante in der Stadt, die er regelmässig besuchen will. Doch Louise hilft ihrer Nachbarin Selina auf den Sprung und rät ihr beim nächsten Besuch der Erbtante Emma doch einfach mit zu gehen. Um die Tochter Monika vom vermeintlichen Liebhaber fernzuhalten, soll sie ebenfalls in die Stadt mitkommen. Damit es aber nicht soweit kommt und der ganze Schwindel auffliegt, hecken Viktor, Fritz und Christian den Plan aus, die Erbtante doch auf den Hof kommen zu lassen. Fritz hat die Figur dazu, in die Rolle von Tante Emma zu schlüpfen. Er spielt seine Rolle derart überzeugend, dass er nicht einmal von seiner Gattin Louise erkannt wird. Als Fritz aber Viktors Gattin und der Tochter Monika immer näher kommt, wird das ganze Geschehen Viktor doch zu bunt. Auf der Suche nach ihrem Fritz gibt sie zu verstehen, dass sie ihm doch so viele Freiheiten zugestehen möchte. Letzterer lässt schliesslich die Maskerade fallen. Damit ist der Scherbenhaufen mit zwei erbosten Ehefrauen und der enttäuschten Tochter komplett. So gibt Monika ihrem Christian den Laufpass und die beiden gehörnten Ehemänner ergeben sich dem stillen Suff. Erst als Louise – sie hatte als ledige Mutter ihr Kind weggegeben – beim Betrachten von Christians Amulett ihren eigenen Sohn erkannt, kommt alles doch noch zum guten Happyend. Selina sieht darob plötzlich auch kein Hindernis mehr darin, Christian als Schwiegersohn zu akzeptieren. Viktor und Fritz finden aus ihren Nöten heraus und haben künftig ihren Ausgang auf sicher.Das Lustspiel in drei Akten war geprägt von schauspielerischen Höchstleistungen. Auffallend dabei war, dass Corinne Büchel bei ihrem ersten Auftritt die bestandenen Mitglieder auf Anhieb bestens ergänzt hatte, was sicher auch mit das Verdienst der Regie unter Markus Probst und Gaby Gächter war, welche am letzten Samstag schon zum 39. Mal auf der Ponti-Bühne souverän ihren dominierenden Part beherrscht hatte. Für den stimmungsvollen Ausklang des diesjährigen „Ponti-Obed“ sorgte das „Rigo-Trio“. Auch in der Bar war Gelegenheit geboten, sich zu begegnen und sich mit den Pontonieren über die neue Bekleidung zu freuen.